KULTUR UND NATUR
Im Süden der Republik verzeichneten die Meteorologen den niederschlagreichsten Juli seit den Anfängen der Wetteraufzeichnungen. Grund genug für uns, bereits Ende Juli dem Wetterbericht besondere Beachtung zu schenken, ob denn wohl zu unserem Treffen zu den Festspielen auf der Seebühne in Bregenz das lang erwartete stabile Hoch endlich Einzug hält. Die Aussichten blieben vage und so blieb nichts anderes übrig, als uns einfach auf das Glück zu verlassen. Und das hat sich gelohnt. Aber der Reihe nach…
DIE ANKUNFT
Am Sonntag trafen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei sommerlichen Temperaturen nach und nach in Lochau im Seehotel am Kaiserstrand ein. Wie sich herausstellen sollte, war dies eine hervorragende Wahl. Wir waren sehr gut untergebracht und die Lage mit unverstelltem Blick auf den Bodensee ist einfach phantastisch. Das zwanglose „Plauderstündchen“ nach der Begrüßung bei einem Glas Prosecco war ein entspannter Auftakt, bevor wir in gemütlicher Runde im für uns reservierten „Kaiserin Zita Salon“ zum Festspiel Menu Platz nahmen. Es war eine gute Entscheidung nicht im Freien zu dinnieren, denn bereits während des Abendessens zog ein Gewitter auf, das begleitet von heftigen Windböen nicht von schlechten Eltern war.
AUSFAHRT BREGENZER WALD UND GROßES WALSERTAL
Am nächsten Morgen hatte der Wind alle Wolken vertrieben und wir starteten unsere erste Rundfahrt bei Sonnenschein. Der Regen hatte die Luft reingewaschen und so war die Fahrt durch das frische Grün der Wiesen und Wälder des Allgäus ein Genuss. Nach 50 Km erreichten wir den Bregenzer Wald und der weitere Streckenverlauf über das Faschina Joch und das große Walsertal ließ keine Wünsche offen: Kurven satt und Ausblicke in die alpine Bergwelt vom Feinsten. Das Wetter hielt den ganzen Tag bis in die Abendstunden und so war es uns vergönnt, das Barbecue bei sommerlichen Temperaturen auf der Terrasse mit Blick auf den See zu genießen. Rippchen, Lamm und Co waren super gegrillt und die Stimmung dementsprechend prächtig.
FRIEDRICHSHAFEN UND ZEPPELIN-MUSEUM
Dienstag war der große Tag und der Hoteldirektor Herr Kärner hielt unbeirrt an seinen positiven Wetterprognosen fest. Ob nun in seiner Eigenschaft als Chef dazu verpflichtet oder nicht, er sollte zu unserem Glück Recht behalten. Am Vormittag starteten wir nach Friedrichshafen, wo eine geführte Besichtigung des Zeppelin Museums auf dem Programm stand. Die Autos parkten dank einer Sondergenehmigung der Stadt in der Fußgängerzone direkt vor dem Eingang, sehr zur Freude anderer Besucher, die an diesem Tag in den Genuss einer zusätzlichen, kostenlosen Ausstellung schöner Oldtimer kamen. Die Führung war klasse, da die Dame, die uns in die Welt der „schwebenden Zigarren“ entführte, richtig Ahnung hatte und keine Zwischenfrage unbeantwortet ließ. Zurück im Hotel war genügend Zeit für eine ausgedehnte Siesta, wer denn wollte.
VORBEREITUNG & HINTER DEN KULISSEN
Gegen 15 Uhr bestiegen wir die Großraumtaxis, die uns zum Festspielgelände und zum Gang hinter die Kulissen brachten. Nach einem „Nachhilfestündchen“ zur Geschichte der Zauberflöte durch unsere sympathische Führerin, ging es dann direkt auf die Bühne und auch in die „Katakomben“, wo die aufwändige Technik für die Spezialeffekte erklärt wurden. Eine Welt für sich, in der sich mehr Menschen um das perfekte Timing während der Aufführung kümmern, als Akteure auf der Bühne stehen. Sehr beeindruckend und eine tolle Einstimmung auf die Aufführung am Abend.
ZU GAST AUF DER HOHENTWIEL
Um 18 Uhr legte dann die „Hohentwiel“ unter dem sonorem Klang ihres Schiffshorns am Kai Nr. 6 an. Das Schiff ist ein Gedicht. Gepflegt, wie wir es mit unseren „Schätzchen“ auf vier Rädern nicht besser hinkriegen würden. Blitzblank poliertes, gediegenes Holz, wohin das Auge blickt. Zum Dinner nahmen wir an Deck Platz. Das goldene Besteck erschien im ersten Moment etwas übertrieben, war aber dem vorzüglichen Viergang Menu nach dem Aperitif durchaus angemessen. Der mit zwei Michelin Hauben ausgezeichneten Koch Heino Huber, der auch in seinem Gourmet Restaurant „Deuring Schlössle“ in Bregenz die Freunde der gehobenen Küche erfreut, schwingt hier den berühmten Kochlöffel. Unglaublich was seine Crew in dieser engen „Kombüse“ auf unsere Teller brachte. Selten ein so phantastisch auf den Punkt zubereitetes Black Angus Steak unter dem Messer gehabt. Vorbei an Lindau führte die zweieinhalb stündige Rundfahrt auf dem Bodensee zur Seebühne, wo die Hohentwiel pünktlich kurz vor Veranstaltungsbeginn anlegte. Kurz bevor wir von Bord gingen, ging ein Regenschauer nieder, der Himmel hatte sich während der Fahrt zugezogen. Beim Verlassen des Schiffes war dieser Spuk glücklicherweise beendet und wir konnten die Zauberflöte ohne weitere Wetterkapriolen bei angenehmen Temperaturen genießen.
DIE ZAUBERFLÖTE
Das gigantische Bühnenbild und eine ganze Reihe raffinierter szenischer Überraschungen rundeten die Auftritte der hervorragenden Darsteller und Interpreten, sowie die klangmächtige Begleitung der Wiener Philharmoniker perfekt ab. Herausragend war besonders die zweite Arie der Königin der Nacht „Der Hölle Rache“, an diesem Abend dargestellt und gesungen von der international renommierten Sopranistin Laura Claycomb, die die schwierig zu singenden Koloratur Abschnitte mit kristallklarer Stimme meisterhaft zu Gehör brachte. Nach unserer Rückkehr lautete das Fazit bei einem Schlummertrunk in der Hotelbar: Dieser rundherum gelungene Tag mit außergewöhnlichen Höhepunkten wird uns in bester Erinnerung bleiben.
EIN AUSFLUG IN DIE SCHWEIZ
Auch am letzten Tag lachte die Sonne vom Himmel. So wurde auch die Abschlussfahrt, die in die Schweiz führte und einige wunderbare Panorama Blicke aus der Höhe auf den Bodensee bot, ein Genuss. Am Abend war für uns das Badhaus auf dem See exklusiv reserviert und wir ließen es uns bei einem Österreichischen Buffet, guter Unterhaltung in bester Stimmung im Freien gut gehen. Theo stellte noch die Unternehmungen vor, die für das kommende Jahr geplant sind und bedankte sich neben seiner lieben Angelika für das gute Miteinander aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
PUCCINI WARTET SCHON...
Am Donnerstag hieß es dann Abschied nehmen. Nach einem weiteren ausgedehnten Frühstück hieß es „Auf Wiedersehen“ vielleicht im nächsten Jahr. Auf alle Fälle wird es ein Wiedersehen, für alle die möchten, in Bregenz 2016 zu „Puccinis Turandot“ geben. Wir werden dazu wieder ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm organisieren.
Text: Theo Sprenger Fotos: Theo Sprenger/ Günter Wertenbruch
|