Unterwegs auf Irlands Traumstraßen
25 Teams gaben sich Anfang September die Ehre und nahmen das sportliche Abenteuer, Irland zu
umrunden, in Angriff. Am Nachmittag war der Fähranleger „DFDS Seaways“ Treffpunkt der
bildschönen klassischen Fahrzeuge mit Ihren Fahrerinnen und Fahrern, sowie den „Co- Piloten“. Bei
der Fahrt sollten wir lernen, warum Irland die „grüne Insel“ heißt, hatten wir es doch mit einem Mix
aus Sonnenschein und Regen zu tun und auch mit frischen Brisen wurde nicht gegeizt. Also
Aprilwetter im September. Die Cabrio Fahrer hatten viel zu tun: Verdeck auf – Verdeck zu … wieder
auf … wieder zu und so weiter und so fort. Alleine Hermann Bröker im himmelblauen MG ließ sich
davon nicht beeindrucken, er fuhr einfach immer offen. Auch Sabine und Wolfgang Schubart waren
in ihrem 319er Vorkriegs BMW durch nichts zu erschüttern und fuhren „ohne Deckel“ durch so
manchen Schauer.
Es erwarteten uns hunderte Kilometer toller Küstenstraßen mit herrlichen Ausblicken auf idyllische
Buchten, vorgelagerte Inseln und den Atlantik und bescherten uns viel Fahrvergnügen.
1. ETAPPE / Newcastle - Belfast / Montag 4.9.
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auf der Fähre nach England
Foto von Theo Sprenger
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Ankunft in Newcastle
Foto von Theo Sprenger
Nach der Überfahrt mit der Nachtfähre von Ijmuiden nach Newcastle, durchquerten wir England zum
nächsten Fähranleger nach Cairnryan. Nur gut fünf Stunden Zeit hatten wir, die Fähre der Stena Line
nach Belfast rechtzeitig zu erwischen. Würden alle durchhalten? Im Großen und Ganzen schon. Alle
gaben mächtig Gas, nur Bruno Hecker mit Sohn Carl musste unbedingt noch einen ausgiebigen Lunch
einnehmen und konnte den anderen am Kai nur noch nachwinken. Mit mehreren Stunden
Verspätung erreichten sie aber dann mit der Folgefähre auch das Hotel Stormont in Belfast.
2. ETAPPE / Belfast - Letterkenny/ Dienstag 5.9.
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am Lough Foyle
Foto von Theo Sprenger
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Blick auf die Rope Bridge
Foto von Theo Sprenger
Entlang Nordirlands Küste starteten wir die Umrundung der grünen Insel gegen den Uhrzeigersinn.
Wir fuhren die „Antrim Coast Road“ mit traumhaften Ausblicken auf den Atlantik. Touristische
Höhepunkte wie „Giant´s Causeway“ (der „Damm der Riesen“), seit 1985 Weltnaturerbe der
UNESCO, die beeindruckenden Ruinen von „Dunluce Castle“ und die Wiskey Distillerie „Bushmills“
konnten angefahren werden. Der 326er Vorkriegs BMW von Greta und Walter Prantel hatte wohl
etwas „Schnupfen“ während der Fährüberfahrt bekommen. Er hustete und spuckte und blieb dann
auch mal ganz stehen. Jens Bredlow, der Mechaniker, nahm sich der Sache fachkundig an und so war
das „weiß blaue“ Schätzchen bald wieder flott unterwegs.
3. ETAPPE / Letterkenny - Sligo / Mittwoch 6.9.
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die Vorkriegs BMWs
Foto von Theo Sprenger
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weiter gehts
Foto von Theo Sprenger
Heute ging es durch das County Donegal und wir durchquerten den „Glenveagh National Park“, das
„Tal des Lebens“, den größten Nationalpark Irlands in den Derryveagh Mountains. Im Westen Irlands
angekommen, fuhren wir ab heute und auch in den kommenden Tagen viele Strecken des „Wild
Atlantik Way“. In Ardara lohnte ein Stopp zum Bestaunen eines kleinen Wollwebereimuseums mit
Vorführung am Webstuhl und so mancher kleidete sich im Shop „Triona“ mit Tweed ein. Über den
„Glengesh Pass“ erreichten wir die „Slieve Leagues“, die höchsten Klippen Europas. Vorbei am
Fischereihafen in Killybegs ging es zu unserer nächsten Station, das Clarion Hotel in Sligo.
4. ETAPPE / Sligo - Galway / Donnerstag 7.9.
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Hermann der Harte
Foto von Theo Sprenger
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Mittagsimbiss im Delphi Resort
Foto von Theo Sprenger
Zunächst stand eine flotte Fahrt bis Westport auf dem Programm. Dieses nette Städtchen lud zu
einem Bummel ein. Die herrliche Fahrt durch den Murrisk und die Umrundung des Killary Fjords
bestimmten unseren weiteren Weg. Im Connemara Nationalpark im County Galway konnte die
Kylemore Abbey besucht werden. Ein Großteil der Fläche des Parks war früher ein Teil des
Farmgebiets der Kylemore Abbey. Zwei Schleifen auf dem „Wild Atlantik Way“ mit vielen schönen
Landschaftsstrukturen bildeten den Abschluß auf unserem Weg nach Galway. Leider wurden die
letzten drei Kilometer wegen eines Staus in der Innenstadt für einige Teilnehmer zu einer
langwierigen und für manche Autos zu einer kniffeligen Angelegenheit.
5. ETAPPE / Galway - Tralee / Freitag 8.9.
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warten auf die Fähre
Foto von Theo Sprenger
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auf dem Wild Atlantik Way
Foto von Theo Sprenger
Wir fuhren weiter in das County Clare durch die fast surreal anmutende Kalksteinlandschaft des
Burren. In diesem ursprünglichsten Teil der Insel mit seinen 4000 Jahre alten prähistorischen
Monumenten, wie dem Poulnabrone Dolmen, fühlten wir uns in eine längst vergangene Zeit versetzt.
Später war Gelegenheit, der wohl bekanntesten touristischen Attraktion einen Besuch abzustatten:
die Cliffs of Moher. Nach der Überquerung des River Shannon, freuten wir uns in Tralee in dem
romantischen Meadowlands Hotel auf ein weiteres Dinner in gemütlicher Runde.
6. ETAPPE / Tralee - Cork / Samstag 9.9.
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Blick auf den Atlantik
Foto von Theo Sprenger
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der Ring of Kerry
Foto von Theo Sprengerh
Mit dem „Ring of Kerry“ fuhren wir heute eine der schönsten Küstenstraßen Europas. Die Strecke
hatte sowohl fahrerisch, als auch landschaftlich einiges zu bieten. Besonders beeindruckend war
heute das Lichtspiel zwischen Wolken und Sonnenstrahlen mit Blick auf den Atlantik. Auch so
mancher Regenbogen wurde gesichtet. Es schloss sich der „Ring of Bearea an, wo wir über den
„Haely Pass“ in ein Volksradrennen mit über 1000 Radfahrern gerieten. Hier war besondere Vorsicht
geboten. Aber diese unvorhergesehene „Sonderprüfung“ bestanden alle mit Bravour. Wir erreichten
schließlich im Südwesten Cork.
7. ETAPPE / Cork - Gorey / Sonntag10.9.
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Pause unterwegs
Foto von Theo Sprenger
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im Hafen von Graiguenamanagh
Foto von Theo Sprenger
Heute veränderte sich das Landschaftsbild. Die Strecke führte durch Felder und Wälder, vorbei an
Lismore mit seinem Castle, über die Knockmealdown Mountains zu dem kulturellen Höhepunkt
„Rock of Cashel“ im County Tipperary, ein einzigartiges Monument irischer Geschichte. Er erhebt sich
65 m hoch und gilt als irisches Wahrzeichen. Als Sitz von Feen und Geistern wurde er schon im
Altertum verehrt. Später schrieben hier die Könige von Munster Geschichte. Auf der weiteren Strecke
nach Gorey lohnte auch der Besuch eines Cafes im Ort (mit dem unaussprechlichen Namen)
Graiguenamanagh am Ufer des River Barrow.
8. ETAPPE / Gorey - Dublin / Montag 11.9.
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in den Wicklow Mountains
Foto von Theo Sprenger
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Besuch in der Weberei
Foto von Theo Sprenger
Heute hatten wir genügend Zeit, uns in den „Wicklow Mountains“ umzusehen. Die Berglandschaft
im Osten der Insel bringt es mit seinen höchsten Erhebungen immerhin auf knapp 1000 Höhenmeter.
Zunächst besuchten die meisten der Teilnehmer die älteste Weberei Irlands „Avoca Mills“ in Avoca.
Auch hier wurde eingekauft was Irland an Wollkunst zu bieten hatte und beim ein oder anderen noch
fehlte. Besonders sehenswert war „Glendalough“, ein Tal, etwa 40 km südlich von Dublin gelegen. Es
ist bekannt für die berühmteste Klostersiedlung Irlands. Sein 33 m hohe Rundturm wurde während
der Wikingerinvasion im Jahre 1066 errichtet, um die religiösen Reliquien, Bücher und Kelche des
Klosters zu schützen. Ebenso sehenswert waren die Kapelle „St. Kevin's Church“ aus dem 11.
Jahrhundert, sowie das Keltenkreuz „St. Kevin’s Cross“. In Dublin gönnten wir uns mit zwei
Übernachtungen die erste und einzige Verschnaufpause der Reise.
FREIER TAG IN DUBLIN / Dienstag 12.9.
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Straßenmusik vom Feinsten
Foto von Theo Sprenger
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historisches Kaufhaus in Dublin
Foto von Theo Sprenger
Wir wohnten zentral im Hotel Radison Blu. So blieben heute die Autos in der Tiefgarage und wir
konnten uns in Ruhe in der Stadt umsehen. Der Koffer konnte einmal neu sortiert werden, um uns
am folgenden Tag auf die letzten Etappen der Reise zu machen.
9. ETAPPE / Dublin - Belfast / Mittwoch 13.9.
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Siegerehrung im Hotel Europa
Foto von Theo Sprenger
Am Ende unserer Irland- Schleife steuerten wir wieder Belfast ans. Die Etappe war kürzer, es war also Zeit
sich das „Newgrange Monument“ unterwegs anzusehen oder etwas früher in Belfast zu sein, um sich
auch hier die Stadt anzuschauen. Einige nutzten die Gelegenheit, das „Titanic Museum“ zu
besichtigen. Am Abend war zum Abschiedsabend geladen. In dem schön dekorierten „Ballsaal“ des
Hotel Europa wurden die Teams von Angelika und Theo geehrt. Alle waren gut durchgekommen und
hatten die Plakette mit Goldkranz mehr als verdient. So war die Stimmung entsprechend gut, auch
wenn es früh „in die Federn“ ging, denn am nächsten Morgen rasselte der Wecker noch vor dem
Morgengrauen, da wir zeitig am Fähranleger in Belfast auflaufen mussten.
10. ETAPPE / Belfast - Newcastle / Donnerstag 14.9.
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vor der Durchquerung Englands
Foto von Theo Sprenger
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Zurück auf dem Kontinent
Foto von Theo Sprenger
Wir nahmen Abschied von der grünen Insel und durchquerten nach der Überfahrt England, dieses
Mal nach Osten zurück nach Newcastle. Glücklicherweise war das Sturmtief, das die letzten beiden
Tage über den Ärmelkanal „gefegt“ war, abgeflaut. So konnten wir an Bord der DFDS unser letztes
gemeinsames Abendessen genießen und die Überfahrt gestaltete sich leidlich ruhig.
ABREISE / Freitag 15.9.
Zurück auf dem Kontinent. Alle waren nach der langen Reise glücklich und unversehrt wieder mit
beiden Beinen und auf vier Rädern auf dem Festland angekommen. Eine Meisterleistung aller Teams
und natürlich der betagten Fahrzeuge. Alle Achtung und Chapeau!
Text: Angelika und Theo Sprenger
Titelbild: Theo Sprenger
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